Liebe Lesenden,
der 9. November ist wie wohl kaum ein anderer Tag schwer beladen mit Wendepunkten deutscher Geschichte.
Die Reichspogromnacht am 9. November 1938 steht für den entfesselten nationalsozialistischen Terror gegen jüdisches Leben. Wir stehen heute in der Verantwortung, dass sich Jüdinnen und Juden bundesweit sicher fühlen und keine Angst haben, ihre Religion offen auszuleben oder sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Anderenfalls verlieren wir vieles, so auch einen entscheidenden Teil unserer kulturellen Vielfalt.
Und dann ist da der 9. November 1989. Der Mauerfall, die freien Wahlen in der DDR 1990 und schließlich die Wiedervereinigung - was für ein verrücktes und bewegtes Jahr. Ein Jahr, das ein Licht auch in das Heute sendet, massive Erinnerungen, Hoffnungen und Erwartungen produziert hat.
Ja, dieser Tag ist ein beladener. Und das ist auch richtig so. Denn der Tag führt die Geschichte zusammen, lässt uns nicht frei, nur das eine zu sehen.
In guter Tradition werde ich auch dieses Jahr am Donnerstag abend wieder an der Bösebrücke den bündnisgrünen Glühweinstand besuchen. Zeitzeugen und Interessierte werden an einem offenen Mikro zum Beispiel über die historische Nacht der Grenzöffnung und vieles andere ins Gespräch kommen. Mehr Infos hier: https://gruene-pankow.de/termin/gedenken-zum-jahrestag-des-mauerfalls-1989/
Am Montag war ich mit Aktiven aus Pankow, darunter der Abgeordneten Julia Schneider und Can Aru aus dem Bezirksparlament (BVV), in Weißensee unterwegs. Nach 51 Stolpersteine an 16 verschiedenen Orten schauen, putzen, gedenken. Michael Landmann von der Stolpersteingruppe Weißensee begleitete uns mit Informationen aus den Biografien der erinnerten Menschen.
Die örtliche Stolpersteingruppe trifft übrigens sich jeden 1. Mittwoch im Monat um 18:00 Uhr in der Ev. Kirchengemeinde am Mirbachplatz 2 und freut sich über neue Interessent*innen. Hier ein paar Eindrücke von der Aktion.
Kahlschlag für die Verkehrswende: Tatort S-Bahnhof Wollankstraße?
Fernbahnstrecke, Heidekrautbahn bis Gesundbrunnen, Abstell- und Serviceanlage Berlin-Schönholz - all das lässt sich gut begründen, bringt viel für Berlin und das Umland. Im Zuge dieser Arbeiten wird auch die über 120 Jahre alte Brücke über die Wollankstraße durch einen Neubau für S- und Fernbahn ersetzt. Das Vorhaben, die baubegleitenden Maßnahmen, die Bäume zwischen S-Bahnhof Wollankstraße und Bürgerpark zu fällen, nährt jedoch Zweifel. Ist die vollständige Rodung tatsächlich "zwingend erforderlich" und "unvermeidlich"? Die Bahn muss sich erklären…
Unterwegs in Weißensee
Vier Einrichtungen in Weißensee haben mir ihre Türen geöffnet. Mit dabei meine aktuelle Praktikantin Stella und meine neue Mitarbeiterin im Wahlkreisbüro: Kathleen, die ab sofort mein Team im Wahlkreis ergänzt und als Schwerpunkt Weißensee, Heinersdorf und Prenzlauer Berg Ost betreut.
Ausstellung "Home Street Home - Wege aus der Obdachlosigkeit"
Noch bis zum 17. November 2023 kann jedeR die Ausstellung "Home Street Home" der Künstlerin Debora Ruppert in der Halle des Paul-Löbe-Hauses besuchen. Erzählt werden die Geschichten von 18 Menschen, die den Weg aus der Obdach- und Wohnungslosigkeit zurück in ein eigenes Zuhause gefunden haben. Die Ausstellung macht schwierigste Biografien sichtbar. Ein Sprachrohr für diejenigen Menschen, die sonst kaum Gehör finden und in der öffentlichen Debatte meist nicht zu Wort kommen. Für Schulklassen und Universitäten werden zusätzlich Führungen angeboten.
Beste Grüße
Stefan Gelbhaar
PS: Beteiligung am Klimaschutzkonzept für Pankow
Das Bezirksamt arbeitet gerade an einem Klimaschutzkonzept. Am 20. November 2023 findet die erste Beteiligungsveranstaltung hierzu statt. Bringen Sie Ihre Ideen und Vorschläge ein! Anmeldung
PPS: Ein zweites Zuhause
Die KiTa "Im Känguru" sucht dringend eine neue Bleibe - idealerweise in Prenzlauer Berg, Weißensee oder Pankow. Innenfläche im EG sollte 150 qm betragen, die Außenfläche 180 qm. Wer weiterhelfen kann, bitte hier melden: immo@imkaenguru.de