
Liebe Lesende,
wisst ihr, wie in Estland die Behördengänge absolviert werden? Gar nicht. Alles digital. Alles? Nein, für eine Angelegenheit ist weiterhin analoge Präsenz angesagt. Wofür genau - schreibt mir gern, was ihr vermutet - bitte nur falsche Antworten. ;) Vielleicht sollte sich der Kollege im Roten Rathaus da mal was abgucken bei der seit immer und ewig angekündigten großen Verwaltungsreform.
Aktionismus gibt es dafür gleich an mehreren anderen Stellen: Während an manchen Stellen einfach los- und abgebaggert, statt nachgedacht wird, soll an anderer Stelle um jeden Preis gebaut werden - trotz vielfachem Widerstand. Aber lest selbst.
Abriss... und was dann?
Das Stadion im Jahnsportpark wird seit einigen Tagen abgebaggert. Zugleich bleibt ungeeint, wie das Gelände künftig genutzt wird. Für die zahlreichen, ambitionierten Pläne fehlt die Finanzierung. Erst abreißen, dann nachdenken - das bleibt schräg. Für Freunde der Stadionflutlichter: diese bleiben wohl, dank eines auf Initiative der Grünen noch im Vor-Senat gefassten Beschlusses. Gleiches gilt für die unter Denkmalschutz stehende Graffitiwall. Wer einen Teil des Stadions - auch als Teil der Ost-Berliner Baukultur - bei sich Zuhause weiterleben lassen möchte: vielleicht einen (oder mehrere) der Sitze des alten Stadions eigenhändig abmontieren. Termin dafür unter jonas.kloske@seninnsport.berlin.de. Schnell sein, denn die Aktion läuft - Stand jetzt - nur noch bis Ende Oktober. Und 13er Schlüssel nicht vergessen.
Abriss des SEZ: Ein Stück Berliner Geschichte geht verloren
Und noch ein Stück Ost-Berliner Baukultur droht zu verschwinden: das SEZ in Friedrichshain soll nun wirklich abgerissen werden. Statt Sport und Freizeit sollen Wohnungen und eine Schule entstehen. Warum der Abriss des SEZ eine verpasste Chance ist und wie wir Geschichte und Zukunft besser miteinander verbinden könnten, dazu ein paar Zeilen hier auf meiner Seite.
Grüner Kiez: Bauvorhaben trotz Widerstand durchzusetzen kostet Millionen
Neuigkeiten in Sachen Grüner Kiez Pankow (bisheriger Stand): Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gesobau hat bislang 1,4 Millionen Euro ausgegeben. Das Geld ist weg, der zivilgesellschaftliche Widerstand nicht. Das Geld fehlt nun für sinnvollen Städtebau.
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Nicht verpassen: AHMADIYYA Charity Walk
Am Sonntag, den 3. November 2024 um 11 Uhr findet im Kissingen-Stadion der 2. Ahmadiyya Charity Walk statt. Ich werde dort als Ehrengast ein paar Worte sagen. Alle Erlöse werden an gemeinnützige Organisationen gespendet. Hier gibt es weitere Infos.
Baumentscheid: Unterschriftenaktion gestartet
Die Unterschriftensammlung für das Klimaanpassungsgesetz oder "Baumentscheid" hat begonnen! Der Gesetzentwurf enthält Maßnahmen zum Schutz vor Extremwetterereignissen wie Hitze, Dürre oder Starkregen.
Bis zum 8. November 2024 kann unterschrieben werden. Mindestens 20.000 gültige Unterschriften müssen gesammelt werden. Wo unterschreiben? Wie unterstützen? Alle Infos gibt es hier.
Liebe Grüße
Stefan Gelbhaar