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Auf Sand gebaut: Schutz der Moorwiese



Bis zu 3.000 Wohnungen sind im Neubaugebiet "Buch - Am Sandhaus" vorgesehen. Der vom Gutachter*innen-Gremium bevorzugte städtebauliche Entwurf hat in seinem derzeitigen Planungsstand einige, mit Blick auf die Kinder- und Jugendarbeit jedoch zwei besondere Pferdefüße:


Sowohl der Naturraum, auf dem sich die Projekte der "Moorwiese" befinden, ist bedroht, als auch die Projekte selbst - der Abenteuerspielplatz, die "Wilde Welt" und der Waldkindergarten - stehen auf der Kippe. Von Hochhäusern komplett umrahmt bringen erst die Bauarbeiten und später die "Insellage" des Gebiets tiefe Einschnitte in die bestehende Artenvielfalt mit sich. Bereits heute wird die Grenze zur Übernutzung der Einrichtungen immer wieder angetippt, oftmals gar überschritten. Zukünftig mehr Nachfrage, heißt auch mehr Nutzung. Und das wird Flora und Fauna weiter zusetzen. Um den kommenden Bedarf abzudecken, braucht es aber zumindest die Option zur Erweiterung. Die gegenwärtige Vorzugsvariante schiebt dem von vornherein einen Riegel vor.


Lösungen und Ideen liegen bereits vor. Die Initiative Buch am Sandhaus hat ihre Vorstellungen zur Gestaltung des Quartiers veranschaulicht. Beim zuständigen Senator für Stadtentwicklung indes scheinen die lauten Rufe der Bucher*innen trotz eingereichter Unterschriftenlisten und Unterlagen zu verhallen.


Und im Bezirk? Dort drohen die Anliegen der Leute vor Ort Opfer der rot-rot-schwarzen Dreieckskonstellation im Bezirksamt (und deren Zusammenkommen) zu werden. Im Vertrag zur Zusammenarbeit zwischen SPD und CDU ist zwar vom Schutz des "Naturerfahrungsraums Moorwiese" die Rede, laut Kooperationsvereinbarung zwischen SPD und Linke indes sollen die "bestehenden Einrichtungen" lediglich "an ihrem Standort erhalten bleiben." Die "Moorwiese" selbst findet hier keine explizite Erwähnung mehr. Naturschutz auch nicht. Dabei hatte die Pankower SPD im Herbst letzten Jahres noch damit geworben, "Frei- und Grünflächen in Buch" zu erhalten, den Abenteuerspielplatz "Moorwiese" "nicht der Bebauung zum Opfer fallen" zu lassen.


Denn genau dies droht, wenn das Areal der "Moorwiese", des Waldkindergartens und des Naturerfahrungsraums "Wilde Welt" durch die vorgesehene massive Randbebauung eingekesselt wird. Der Ball liegt in der Spielhälfte der für Stadtentwicklung zuständigen Verantwortlichen in Bezirk und Land. Ich bin gespannt.


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