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Ein neuer Plan für das "Pankower Tor"



Pläne für die Brachfläche auf dem ehemaligen Pankower Rangierbahnhof gab es schon viele. Ursprünglich wollte des Möbelunternehmer Kurt Krieger dort Möbelhäuser und Parkplätze errichten, und sonst gar nichts. Damit konnte er sich nicht durchsetzen. Jetzt gibt es einen "Masterplan", den das Pankower Bezirksamt am 9. Februar der Öffentlichkeit vorgestellt hat.


Das Gute an diesem Plan: Auf der Brachfläche soll ein urbanes Stadtquartier entstehen, mit 2000 Wohnungen, einer Schule, Einkaufsmöglichkeiten, Verkehrsanschluss durch Straßenbahnen, ein Radschnellweg („Panke-Trail“), sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und vor allem Spiel- und Grünflächen. All das hat Zeit und Nerven gekostet.


Worüber dennoch geredet werden muss, in ernsthaften Beteiligungsrunden: Dort, wo jetzt eine vom Aussterben bedrohte und deswegen streng geschützte Amphibienart lebt, möchte der Möbelunternehmer Krieger ein Möbelhaus errichten - mit hunderten Parkplätzen, die mit neuen Straßen an alte Straßen angebunden werden müssten. Dagegen klagt der NABU. Auch ein Parkhaus ist geplant, damit Leute aus dem Umland bequem am S- und U-Bahnhof Pankow parken können, statt vom bereits vorhandenen Parkplatz Heinersdorf eine Station mit der S-Bahn fahren zu müssen. Über diese Pläne wird die Zeit hinweggehen. Denn innerstädtische Flächen sind zu kostbar für Shopping- und Verkehrslösungen von gestern.


Herr Krieger ist bestimmt ein kluger Mann. Er wird sich die Ideen, mit denen er vor Jahrzehnten viel Geld verdient hat, ausreden lassen, um seinen Nachkommen etwas wirklich Gutes zu hinterlassen: Ein urbanes, aber auch grünes Stadtquartier, in dem viele Menschen leben und das alle lieben, auch die Kreuzkröten.


Und eine reine Wohltat ist das nun weiß Gott nicht: denn wenn das Bezirksparlament (BVV) das Gelände per Beschluss zum Baugebiet erklärt, vervielfacht sich der Wert des Grundstücks just in diesem Moment. Mit seiner Größe von weit über 300.000 Quadratmetern und dem von Krieger nach eigener Aussage seinerzeit gezahlten Kaufpreis von 20 Mio EUR ein guter Schnitt bei den nunmehr aktuellen Bodenpreisen.

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