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Das hämmert härter als der Hammer auf'm Amboss: Schwerlastverkehr in Rosenthal




Etwa ein Jahr ist es her, dass ich zum ersten Mal mit der Bürgerinitiative Historischer Ortskern Rosenthal zusammenkam, um über den massiven Schwerlastverkehr, der täglich nahezu rund um die Uhr über das Kopfsteinpflaster rumpelt und seine Spuren in der Bausubstanz der altehrwürdigen Bürgerhäuser und der Hauptstraße hinterlässt, gesprochen habe. Seitdem hat sich Einiges getan. Unter anderem: In der Hauptstraße im Historischen Ortskern gilt inzwischen Tempo 10, auf der Schönhauser Straße Tempo 30! Die Aktiven der Bürgerinitiative sind unablässig präsent in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Ergebnis: Anträge wurden beschlossen, Fragen erörtert. Und dennoch: Der Ärger über die donnernden LKW geht weiter. Denn: Obwohl dem Senat als auch der zuständigen Stadträtin die Problematik bekannt und voll bewusst ist, sehen diese keine Möglichkeit, die Gesundheit der Anwohner*innen und die historische Bausubstanz vollumfänglich zu schützen. Das Argument: Ein komplettes Durchfahrverbot für Schwerlastverkehr scheitere an nicht vorhandenen Ausweichstrecken. Ein solches Anliegen sei daher rechtlich nicht umsetzbar.


Kein Heilmittel nirgends? Lässt sich die schleichende Zerstörung des Ortskerns von Rosenthal tatsächlich nicht stoppen?


Ein kurzes Resümee der bisherigen Arbeit der Bürgerinitiative, was daraus folgt und, vor allem, wie es weiter gehen kann, soll und muss - darum ging es beim jetzigen Austausch in der alten Schmiede (bei heißem Tee und äußerst leckeren, im Holzofen gebackenen Datteln mit Speck!) Ende November. Weitere Initiativen auf Landes- und Bezirksebene waren dabei ebenso Thema wie Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung mit Politik und anderen Bürgerinitiativen.


Besonders im Fokus stand bei unserem Austausch die Situation im dörflichen Zentrum von Lübars. Zum Schutz der Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner, des Straßenbelages und der denkmalgeschützten Bausubstanz erbat das Tiefbauamt Reinickendorf im Januar 1996 eine Gewichtsbeschränkung auf 2,8t für LKW im historischen Ortskern von Lübars - ohne Prüfung bzw. unter Duldung längerer Ausweichrouten. Ende Februar wurden die hierfür erforderlichen Maßnahmen im Rahmen eines Ortstermins mit der Senatsverwaltung (damals "für Bauen, Wohnen und Verkehr") abgestimmt und Anfang April 1996 (sic!) das Durchfahrverbot für Kraftfahrzeuge über 2,8t zur Ausführung angeordnet. Zack. Einfach gemacht.


Wieso das damals ging und heute nicht? Warum dort und nicht hier? Genau das hat die Initiative in der Fragestunde der BVV Anfang September gefragt. Die Antwort der zuständigen Stadträtin Anders-Granitzki (CDU): Der Senat prüft. Gutachterlich. Ein Konzept für die Laster-Flut im Berliner Norden. Solange das nicht vorliegt, keine Tonnagebegrenzung in Rosenthal. Hm. Das kann dauern.


Wie und wann man heißes Eisen schmieden muss, wissen die Leute von der Bürgerinitiative Historischer Ortskern Rosenthal. Ich bleib dran. Fortsetzung folgt.


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