Auch dieses Jahr findet am 22. September der "Internationale autofreie Tag" statt. In Berlin werden knapp fünf Kilometer Straßenabschnitte autofrei sein. 40 temporäre Spiel- und Nachbarschaftsstraßen wird es an diesem Aktionstag, an dem die Hauptstadt zum zweiten Mal teilnimmt, in allen Bezirken geben. In Pankow sind dabei: Bötzow-, Gneist-, Jacobsohn-, Tassostraße und Göhrener Straße.
Außerhalb dieses Termins ist das Spielen auf der Straße jeden ersten Mittwoch im Monat von 14 bis 18 Uhr von Mai bis September in der Gudvanger Straße möglich (nächster Termin: 01.09.21). Jeden Dienstag in der Zeit von 15 bis 18 Uhr von April bis Oktober gehört den Kindern die Templiner Straße (nächster Termin: 10.08.21).
Diese beiden Straßen gehörten zu den ersten, mit denen die Berliner "Temporäre Spielstraßen-Welle" startete. Inzwischen werden nahezu ein Dutzend dieser Projekte regelmäßig betrieben. In Friedrichshain, Kreuzberg, Pankow und Neukölln. Weitere sind beantragt, z. B. in Steglitz-Zehlendorf.
Im Soldiner Kiez in Mitte gibt es im Rahmen des Projekts Temporäre Spielstraßen: Reallabor für Nachhaltige Mobilität dieses Jahr noch zwei Veranstaltungen: Am 26. August in der Kattegatstraße und am 2. September in der Zechliner Straße (beide 14-17 Uhr). Ebenfalls in Mitte im Rahmen des Projekts "Tag des guten Lebens": Antwerpener Straße, freitags, 15 bis 20 Uhr (27.08., 17.09).
Ein schöner Erfolg. Für die Kinder. Für die Eltern. Für Anwohnende. Für all diejenigen Menschen in Initiativen, die sich, teilweise in jahrelangen Bemühungen bei massivem Gegenwind, dafür eingesetzt haben, dass in unserer Stadt neue Freiräume entstehen. Die Bündelung der Kräfte im "Bündnis Temporäre Spielstraßen", das 2019 gegründet wurde und Menschen vor Ort bei der Beantragung und Einrichtung unterstützt, hat die Nutzung dieses Instruments aus dem Dornröschenschlaf geholt. Spielstraßen, ob "dauerhaft temporär" oder einfach nur "temporär", sind ein unermesslicher Zugewinn für die lebenswerte Stadt und für die gerechte Verteilung von öffentlichen Flächen im urbanen Raum. Die Welle ist angerollt und gewinnt zunehmend an Kraft.
Apropos Welle. In Zeiten, in denen gar nicht oder nur eingeschränkt auf Spiel- und Sportplätzen, in Vereinen, Schulen oder Kindertagesstätten gespielt werden kann, bieten solche zeitweiligen Straßenumnutzungen den notwendigen Raum, sich zu treffen, zu spielen, sich zu bewegen. Mit Abstand. Im Freien. Auch im Herbst. Und im Winter.
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