Liebe Leserinnen und Leser,
der Sommer ist vorbei - und es ist zu viel passiert um alles aufzuschreiben. Ein paar schöne und ein paar wunde Punkte habe ich herausgegriffen - auf geht´s.
Der Mauerpark verbindet jetzt Ost und West
Nachdem der fertiggestellte Mauerpark bereits seit Juni geöffnet ist, haben nun die "Freunde des Mauerparks" am 29. August ganz offiziell zu einer Eröffnungsparty eingeladen. Auf einer "Speakers Corner" wurden Grußworte gesprochen und Wünsche wie Erwartungen geäußert. Ich habe als einen Wunsch hervorgehoben, dass Menschen aus Wedding und Prenzlauer Berg mit ihren Kindern gemeinsam den neuen Park erobern und sich dabei mehr kennen- und schätzen lernen.
Das Colosseum soll Kinostandort bleiben
Das Kino Colosseum in Prenzlauer Berg hat bekanntlich im Mai 2020 Insolvenz angemeldet. Um den Kinostandort und die damit verbundenen Arbeitsplätze ringen wir seitdem alle. Demos und Sitzungen im Bezirksparlament, ein Brief des Bezirksamtes an die Eigentümer wurde geschrieben, blieb jedoch bislang unbeantwortet. Die vorhergehenden Schuldzuweisungen (an dieser Stelle: alle Parteien bekamen die Information ab November 2019, das Verfahren funktioniert jedoch offensichtlich nicht) hat diese Bemühungen massiv überlagert.
All das löst aber das Grundproblem nicht: Zur Sicherung kultureller oder sozialer Belange der in Pankow lebenden Menschen steht dem Bezirk im Prinzip nur ein Mittel zur Verfügung: der Beschluss eines Bebauungsplanes, mit dem der Bezirk verbindlich festschreibt, wie ein Gebiet genutzt werden darf. Derlei Bebauungspläne sind aufwändig - und deswegen (zu) selten. Lösung: mehr Personal, Digitalisierung - am besten beides. Das wird dann wohl die Aufgabe für eineN neueN Bürgermeister*in.
Und auch dann bleibt der Gedanke, das zwei Multiplex-Kinos dann eben doch etwas Abstand zueinander brauchen - wie eben in den 1990ern diskutiert, aber von einer Mehrheit dann anders entschieden.
Bildhaft:
1. Die Information an die Bezirksverordneten im November 2019
2. Die Vorstellungen der Architekten für den Neubau, wobei der alte/ große Kinosaal erhalten bleibt. (Quelle: Bezirksamt Pankow)
3. Diskussion 1997/1998 um ein zweites Multiplex-Kino.
Ein Wahlkreistag voller Symbole
Am 1. September war ich wieder in Pankow unterwegs. Zuvor nahm ich an der Einweihung eines Denkmals für die polnischen Befreier Berlins teil, das am Ernst-Reuter-Platz eingeweiht wurde, 81 Jahre nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen. Es war wirklich Zeit, daran zu erinnern und Danke zu sagen.
Mittags dann half ich bei der Suppenküche der Franziskaner in der Wollankstraße. Jeden Tag außer Montags werden dort Lebensmittel verteilt und erhalten Bedürftige eine Suppe, Tee und Nachtisch. Dabei gab es gute Gelegenheit für viele Gespräche. Insbesondere die Situation der Obdachlosen am S-Bahnhof Pankow interessierte mich. Die gute Nachricht: Die Situation hat sich verbessert. Die Runden Tische, die wir zu dem Thema in der Vergangenheit durchgeführt hatten, haben etwas gebracht.
Im Anschluss besuchte ich das Jugendkulturzentrum M24 in der Mühlenstraße, das eng mit dem Kurt-Lade-Club und der Garage Pankow vernetzt ist. Die Philosophie diese Netzwerkes ist es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu vertrauen und ihnen Ressourcen wie Räume und Einrichtungen anzuvertrauen. Eine mitunter vielleicht riskante, aber jedenfalls schöne und erfolgreiche Strategie, Heranwachsenden Verantwortung zu übertragen.
Danach besuchte ich die evangelische Gemeinde in Niederschönhausen. Wichtigstes Thema war die Verkehrssituation auf dem und rund um den Ossietzkyplatz, auf dem die Friedenskirche steht. Einstmals Zentrum des Dorfes in Sichtachse zum Schloss Niederschönhausen, hat sich der Platz zu einer reinen Abstellfläche für Autos entwickelt. Erste Anläufe zu einer Umgestaltung sind im Sande verlaufen. Ein neuer Anlauf tut also not, für einen echten Platz, für eine bessere Kreuzungssituation insbesondere auch für die Schülerinnen und Schüler, und für eine bessere Radfahrsituation zum und durchs Schloss, bevor dann die neue Ossietzky-Fahrradstraße genutzt werden kann.
Abends dann besuchte ich die Immanuelgemeinde in Prenzlauer Berg. In einem Gottestdienst rehabilitierte der Bischof der Berlin-Brandenburgischen Landeskirche persönlich einen Pfarrer, der 1943 von den Nationalsozialisten wegen Homosexualität verurteilt und im Anschluss von der evangelischen Kirche verstoßen wurde. Erstmals in ihrer Geschichte hat die evangelische Kirche hier ihre Schuld eingestanden - ein auch merkbar geschichtlicher Akt.
Jetzt für Pankower Energiemanager*innen voten!
Das Robert-Havemann-Gymnasium in Karow hat sich im Rahmen des bundesweiten Energiesparmeister-Wettbewerbs für Schulen gegen seine Mitbewerber durchgesetzt und ist zum Berliner Energiemeister 2020 gewählt worden. Herzlichen Glückwunsch!
Jetzt geht der Wettbewerb in die zweite Runde: Die Pankower Schüler*innen kämpfen ab sofort in einer Internet-Abstimmung um den Bundessieg und den Titel „Energiesparmeister Gold“.
Hier kann noch bis zum 14. September für das Projekt abgestimmt werden:
Wiedereröffnung: Unterstützt das „MACHmit!-Museum“!
Ab heute, 03. September 2020, sind die Ausstellungsräume in der Senefelder Straße 5 in Prenzlauer Berg wieder geöffnet – nach fast einem halben Jahr coronabedingtem Betriebsstillstand! Familien oder kleine Gruppen bis maximal fünf Personen können für zwei Stunden mit einem vorab gebuchten Online-Ticket eintreten.
Zwar konnte die drohende Schließung abgewendet werden, die finanzielle Lage bleibt jedoch durch die reduzierte Besucher*innenzahl äußerst prekär und die Zukunft ungewiss. Daher: „Kommt vom Holzweg auf den Holzsteg! Wandelt … sicher durch die Ausstellung. Schnuppert den Duft der Zirbe, pflückt euch einen Eichhörnchengruß, setzt den Schneesturm in Gang und findet den Weg durch das Kletterregal zu den Werktischen“, wie es auf der Internetseite des Museums heißt. Kurzum: MACHt.mit!
Infos: https://machmitmuseum.de/
Und bleibt gesund
Euer Stefan
PS: Am Dienstag 22.09. findet von 17:00 - 18:00 Uhr meine nächste Sprechstunde im Wahlkreisbüro statt (Prenzlauer Allee 22). Bei Interesse bitte eine Anmeldung vorab an Mathias Kraatz (stefan.gelbhaar.ma04@bundestag.de)
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